Auf dem Weg zum „Virtuellen Meister“
Die T&R Gebäude Service GmbH aus Lemgo, spezialisiert auf Heizung, Klima und Wärmepumpen, geht konsequent den Weg der Digitalisierung, um sich auf künftige KI-Lösungen vorzubereiten. Mit 90 Mitarbeitenden und über 15 Jahren Erfahrung ist T&R der größte regionale Anbieter in diesem Bereich. „Früher liefen wir mit Koffern voller Akten herum. Heute haben alle Mitarbeitenden ein iPad und Zugang zu unserer Handwerkersoftware“, erklärt Geschäftsführer Thomas Tovote. Der Fokus lag dabei auf der Einführung eines einheitlichen Systems, das Dokumentation, Kundenkommunikation und interne Prozesse effizienter gestaltet.
Ein zentraler Punkt war, nicht auf viele verschiedene Tools zu setzen, sondern langsam ein einheitliches System aufzubauen, das für alle zugänglich ist. Dabei spielt die digitale Baustellendokumentation eine wichtige Rolle. „Im Gewährleistungsfall ist es entscheidend, alle Daten sauber digital zu haben, das spart uns enorm viel Zeit“, so Tovote. Besonders in Zeiten, in denen sich Kunden immer mehr über digitale Kanäle melden, ist diese Transparenz und Effizienz ein Wettbewerbsvorteil.
Die Einführung von Digitalisierungslösungen war allerdings auch mit Herausforderungen verbunden, insbesondere die Kosten und die Akzeptanz. Doch Schritt für Schritt wurden alle Mitarbeitenden in den Prozess eingebunden. Nun plant T&R den nächsten Schritt: den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. „Unsere Kundendaten und Rechnungen bieten eine gute Basis, um in Zukunft mit KI zu arbeiten, beispielsweise bei der Analyse von Bestellungen oder zur Optimierung von Arbeitsabläufen.“
Ein spannendes Projekt ist der „Virtuelle Meister“, der im Rahmen des KIDiHa-Projekts entwickelt wird. Dieser KI-basierte Assistent könnte Kundenanfragen rund um die Uhr bearbeiten, Termine vereinbaren und Informationen liefern, wo Techniker parken können oder wie sie Zugang zur Baustelle bekommen. Auch intern soll der „Virtuelle Meister“ als interaktives Wiki für Mitarbeitende dienen. „Die Kunden wollen auch freitags oder am Wochenende eine Lösung, da könnte der Virtuelle Meister unterstützen“, erklärt Tovote.
Langfristig erhofft sich das Unternehmen durch den Einsatz von KI eine noch effizientere Arbeitsweise – sowohl für die Techniker vor Ort als auch für die Weitergabe von Wissen. „Der Wissenstransfer von älteren Mitarbeitenden zu den Jüngeren ist eine unserer größten Aufgaben. KI könnte helfen, diesen Erfahrungsschatz zu speichern und für alle zugänglich zu machen“, meint Tovote. Doch bei aller Digitalisierung und KI-Nutzung bleibt für ihn eines klar: „Es muss menschlich bleiben. Das ist das A und O.“
Das vollständige Interview, Hintergrundinfos und Beratungsstellen finden Sie in der Veröffentlichung “KI im Handwerk. Beispiele, Trends und neue Perspektiven”.